Die Fotografien von Oliver Möst bedienen sich analoger Technologien.
Unter Verwendung von minimalen Mitteln und Methoden einerseits, betont andererseits die ins Kosmische reichende Idee die künstlerische Konzeption. Hand in Hand arbeiten Licht und Materie in den
Lichtzeichnungen zusammen und bewirken eine Sichtbarkeit des Objektes.
Die Belichtungsdauer beträgt mehrere Stunden, manchmal sogar Tage, je nach Stärke der Sonneneinstrahlung.
Die Bildpaare wurden eigens für die Ausstellung produziert und thematisieren Gestaltungskraft, Individualität und Gemeinschaft als Konstellation künstlerischer Ideenfindung. Durch den dauerhaften Lichteinfall auf die Werke während der Ausstellungszeit werden die Lichtzeichnungen allerdings wieder verschwinden.
Genau dieser Prozess des wieder Verschwindens - zumeist ein blinder Fleck in der allgemeinen phänomenologischen Betrachtung der Photographie - interessiert Möst in seiner hier gezeigten Arbeit.
Er richtet unseren Blick auf die tiefer liegende Ebene von der Vergänglichkeit künstlerischer Arbeiten, deren Verschwinden und unsere Gewohnheiten und Erwartungen beim Betrachten von Bildern.
So fügt sich seine Arbeit „Haende_2022“ mit ihren Fragen nach unseren Wahrnehmungsprozessen in die Themenwelt von Oliver Möst und seinem spielerischen Umgang mit unseren Sehgewohnheiten ein.
Die Möglichkeiten der Zuordnung von Erlebtem in verschiedene zeitliche Dimensionen ist dabei ein starkes Motiv seines künstlerischen Handelns, ebenso der Wechsel vom Abbild konkreter, erkennbarer Welt in einen Prozess der Veränderung, dem gleichzeitigen Verlust und Gewinn von persönlicher Referenz.